Die englische bzw. britische Küche ist ja allgemein nicht gerade für kulinarische Hochgenüsse verschrien, sondern eher für große Braten mit schwere Sossen (Gravy!), Fish and Chips serviert in der Tageszeitung von gestern, das typische englische Frühstück mit deftigen Würstchen, Bohnen, gebratenem Speck, Spiegelei und Toast und, schlimmer geht immer, gibt es dann da auch noch die Schotten, die dem vernehmen nach alles frittieren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Wobei … es gibt durchaus auch Situationen, wo ich einen frittierten Snickers-Riegel mit Kusshand nehmen würde!
Das ist natürlich zu relativ großen Teilen ein Vorurteil, denn wie in jedem Land gibt es auch in England eine Vielzahl an Gerichten, die wirklich lecker sind und ein wirklich guter Pie, also kein süßer Kuchen, obwohl es auch tolle süße Pies gibt, sondern eine deftige Pastete gehört auf jeden Fall dazu. Gerade in der momentanen Jahreszeit mit dem ständig düsterem Himmel und nasskaltem Wetter.
Shepherd’s Pie
Der Shepherd’s Pie war eigentlich einmal ein Reste-Essen direkt nach dem Wochenende: alles was vom Sonntagsbraten übrig war wurde kleingeschnippelt, mit dem restlichen Gemüse vermengt in eine Auflaufform gehauen, ordentlich Sosse drauf und mit einer Haube aus Kartoffelpüree drüber ab in den Backofen bis die Haube eine schöne goldbraune Kruste hat. Voilà, Comfort Food vom Feinsten!
Für den klassischen Shepherd’s Pie nimmt man traditionell Lammfleisch, aber das ist jetzt aber nicht so meins, deswegen findet sich in meine Rezept stattdessen Rinderhack – strenggenommen ist es damit eigentlich ein Cottage Pie, aber wir wollen Mal nicht zu genau sein. 🙂 Oft gibt es dazu Erbsen als Beilage, ich gebe sie gleich mit rein. Weitere Beilagen braucht es dann eigentlich nicht mehr, Soße, Kartoffelpüree, Fleisch und Gemüse … ist ja alles schon vorhanden!
Shepherds Pie
Print RecipeIngredients
- 1 EL Olivenöl
- 1kg Rinderhack (bzw. Lammhack wer das lieber mag oder Traditionalist ist)
- 1 große Zwiebel
- 1 große Karotte
- 250g Erbsen, TK
- 2 Stangen Staudensellerie
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Worcestershire Sauce
- 1EL Tomatenmark
- 2 Zweige frischer Thymian
- 1 Zwei frischer Rosmarin
- Glas Rotwein
- 1 Tasse Rinderbrühe (bzw. Hühnerbrühe bei Lamm)
- Für das Püree:
- 1kg mehligkochende Kartoffeln
- 2 Eigelb
- 1 Tasse Milch
- 2 EL Butter
- Muskatnuss
- 3 EL geriebener Parmesan
Instructions
Ofen auf 170° Umluft vorheizen.
Zwiebel, Karotte und Staudensellerie schälen/putzen und würfeln. Knoblauch ebenfalls schälen und pressen oder in kleine Würfelchen schneiden.
Kartoffeln schälen, grob Würfeln und in Salzwasser kochen.
Während die Kartoffeln kochen, Öl in einer großen Pfanne erhitzen und das mit Pfeffer und Salz gewürzte Hackfleisch darin 2-3 Minuten krümelig anbraten.
Zwiebeln, Karotten, Erbsen, Knoblauch und Staudensellerie zugeben.
Jetzt die Worcestershire Sauce, das Tomatenpüree und die kleingehackten Kräuter zugeben und unter Rühren 1-2 Minuten weiterbraten.
Den Rotwein zugeben und so lange weiterkochen, bis er fast komplett verkocht ist.
Nun die Brühe hinzugeben und bei reduzierter Hitze weiterkochen, evtl. noch einmal mit Pfeffer un Salz nachwürzen.
Die gekochten, noch warmen Kartoffeln in einer Schüssel stampfen (wer hat kann natürlich auch eine Kartoffelpresse benutzen). Mit Eigelb, Butter, Milch und je nach Geschmack mit etwas Salz und Muskatnuss vermengen, bis eine homogene Masse entsteht. Zum Schluß die Hälfte des Parmesankäse unterheben.
Die Hackfleischmasse in eine große ofenfeste Form schütten.
Jetzt das Kartoffelpüree mit einem großen Löffel auf dem Hack verteilen, bis alles vollständig mit einer Kartoffelpüree-Haube bedeckt ist. Die Haube sollte dabei nicht zu gleichmäßig sein, sondern kann ruhig etwas "bergig" ausfallen.
Zum Schluss mit dem restlichen Parmesan bestreuen.
Im vorgeheizten Backofen für ca. 15-20 Minuten backen, bis das Kartoffelpüree eine schöne, goldbraune Kruste hat.