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Südtirol

Pasta/ Vegetarisch

Südtiroler Tirteln mit Topfen-Spinat Füllung

Tirteln, auch Tirtlan, Tirtlen oder Tirschtlan genannt, sind in heißem Fett ausgebackene Nudeltaschen mit einer herzhaften oder auch süßen Füllung und ein traditionelles Gericht aus der Südtiroler Küche. Generell werden Tirteln unterteilt in süße, saure und grüne Tirteln. Süß füllt man sie entweder mit Marmelade oder Preisselbeeren, saure Tirteln werden gefüllt mit Sauerkraut und grüne mit einer Mischung aus Topfen, also Quark, und Spinat.

Das traditionelle Südtiroler Gericht kam früher meist nur an hohen Feiertagen oder auch mal Sonntags auf den Bergbauernhöfen auf den Tisch. Erst im Laufe der Zeit wurden die Tirteln zu einem Alltagsgericht, wobei man sie heute oft nur noch auf Dorffesten oder Südtiroler Weihnachtsmärkten findet. Was eigentlich ein wenig Schade ist, denn sie sind nicht nur ziemlich lecker, sondern eigentlich auch ganz einfach zu machen. Zumindest wenn man sich nicht scheut, Nudelteig selber zu machen. 🙂

Tirteln mit Topfen Spinat Füllung – Matt kocht!

Ich mag ja die Südtiroler Küche ja sehr, weil sie zum einen bodenständig ist, und für mich irgendwie das Beste aus zwei Welten vereint. Zum einen die italienische, mediterrane Küche, mit ihrer Pasta und Pizza und dann der österreichische Einschlag mit Knödeln oder auch Kaiserschmarrn.

Zugegeben waren mit Tirteln bis vor Kurzem noch kein wirklicher Begriff. Durch Zufall bin ich letztens morgens beim Durchzappen bei der Wiederholung von einer alten Folge von Stadt Land Lecker hängengeblieben, in der anscheinend immer ein bekannterer Fernsehkoch gegen einen regionalen Koch antritt, der Gerichte aus seiner Region kocht. Da Südtiroler Küche mich, wie bereits erwähnt, schon immer interessiert hat, hab ich mir die Sendung kurzentschlossen angeschaut. Und Schwupps landeten danach Tirteln auf schon auf meiner „Muss ich demnächst mal kochen“ Liste. Und da die Liste momentan recht kurz ist, war es heute dann auch schon so weit.

Fall Euch noch weitere Rezepte aus Südtirol oder Österreich interessieren, schaut Euch doch einfach auch mal die folgenden Rezepte an:

Aber nun endlich zum Wichtigsten, nämlich dem Rezept für die Tirteln mit Topfen-Spinat Füllung:

Das Rezept

Südtiroler Tirteln mit Topfen-Spinat Füllung

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Ingredients

  • Teig:
  • 125 g Weizenmehl
  • 125 g Roggenmehl
  • 1 Ei
  • 1 EL flüssige Butter
  • 1 TL Salz
  • 75 ml lauwarme Milch
  • Öl zum Ausbacken
  • Füllung:
  • 100 g gehackter Blattspinat
  • 100 g Topfen (Magerquark)
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1/2 Zwiebel, fein gehackt
  • 1 EL Parmesan, gerieben
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Instructions

1

Die beiden Mehle in einer Schüssel miteinander vermischen, eine Kuhle hineindrücken und die restlichen Zutaten für den Teig hereingeben.

2

Aus allen Zutaten einen festen Teig kneten, zu einer Rolle formen, in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

3

Für die Füllung, die fein gehackten Zwiebeln zusammen mit dem Knoblauch in einer Pfanne glasig anschwitzen, den Spinat hinzugeben und eine weitere Minute bei mittlerer Temperatur garen. Die Masse dann abkühlen lassen und mit dem Parmesan und Magerquark zu einer homogenen Masse verrühren. Mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken.

4

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Wellholz oder auch mit der Nudelmaschine dünn ausrollen. Die gewünschte Größe mit einem runden Plätzchenausstecher oder einem Glas ausstechen. Auf die Hälfte der Rohlinge einen Klecks der Füllung geben, dann alle mit der anderen Hälfte abdecken und die Ränder mit einer Gabel fest andrücken, damit sie beim ausbacken nicht auseinanderfallen.

5

Ausreichend Öl oder Fett in einem Topf oder einer Fritteuse erhitzen und die Tirteln dann nacheinander goldbraun ausbacken. Auf einem Blatt Kückenkrepp abtropfen lassen und heiß servieren!

Ein paar Anmerkungen noch zum Schluss: Statt Blattspinat kann man auch Mangold sehr gut verwenden, wobei sich für dieses Gericht nur die Blätter eignen. Und wenn ihr weder Spinat, noch Mangold mögt, hier noch eine Idee für eine alternative Füllung: 100 g gekochte Kartoffeln mit der Gabel zerdrücken, mit 100 g Frischkäse, einigen Esslöffeln gehackten Schnittlauch und etwas Salz und Pfeffer vermengen. Auch sehr lecker!

Tirteln mit Topfen Spinat Füllung – Matt kocht!
Beilagen/ Schnelle Küche

Strangolapreti

Als ich vor ein paar Tagen auf Instagram über ein Bild dieser kleinen Spinatklöße mit dem lustigen Namen gestolpert bin, war mir sofort klar, dass sie direkt in den nächsten Tagen einmal auf meiner privaten Speisekarte landen würden. Nicht nur, dass ich sehr gerne alle Arten von Knödel und Klössen esse und immer auf der Suche bin nach neuen Rezepten mit Mangold (weil wir davon immer Massen in unserem Garten haben) … da ist dann natürlich auch noch der eigenartige Name, denn Strangolapreti bedeutet übersetzt ungefähr so viel wie Priesterwürger. Klöße mit einem lustigen Namen, wie soll man da auch noch lange widerstehen?

Wie genau es nun zu dem etwas eigenartigen Namen des ursprünglich aus Südtirol stammenden Gerichts gekommen ist, kann man, wie bei so vielen klassischen Gerichten, anscheinend nicht mehr so genau nachvollziehen und es gibt diverse Theorien dazu . Der Name Strangolapreti wurde den meisten Quellen zufolge aber wohl schon im 16. Jahrhundert geprägt. Zur Zeit des Konzils von Trient um 1550 herum waren die kleinen Klöße angeblich die Leibspeise der dort anwesenden Prälate. So weit, so gut. Wie es dann genau zum lustigen Namen Priesterwürger gekommen ist, dazu gibt es mehrere Erklärungsansätze.

Ob die versammelten Pfaffen nun ohne Maß so viele der leckeren Klößchen in sich hinein geschlungen haben, bis sie fast erstickten, während das hungernde Volk draußen vor der Tür ihnen gewünscht hat, dass sie beim Schlemmen ersticken sollen, oder sie so oft und so viele Klöße gegessen haben, bis ihre Priesterkrägen zu eng wurden und sie beinah erwürgten … keiner weiß es heute mehr so genau.

Persönlich finde ich jedenfalls beide Erklärungsversuche auf ihre eigene Art gleich spannend und auch gleich wahrscheinlich. Sucht Euch am besten einfach Euren Liebling aus. Wahrscheinlich war es am Ende sowieso ganz anders und die wirkliche Erklärung wäre total langweilig 😉

Lecker sind die kleinen Dinger auf jeden Fall und obwohl ich ja gerne und auch relativ häufig Fleisch esse, ist dies hier eines der Gerichte, wo selbst ich auch mal ganz ohne Fleisch auskommen kann. Oder wie seht Ihr das?

Strangolapreti

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Serves: 2

Ingredients

  • 200 g gewürfeltes Weißbrot vom Vortag
  • 250 g Mangold (oder Blattspinat)
  • 75 g geriebenen Parmesan
  • 150ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 3 EL Butter
  • 1 TL Pinienkerne
  • ein paar Salbeiblätter
  • einen Schuss Olivenöl

Instructions

1

Den Mangold waschen und putzen, größere Stiele herausschneiden und in einem Topf mit kochendem leicht gesalzenen Wasser für 1-2 Minuten blanchieren. Nach dem Herausnehmen dann in feine Streifen schneiden.

2

Die Weißbrotwürfel in der lauwarmen Milch einweichen und mit dem Parmesan, den Eiern, etwas Muskat, Salz und Pfeffer und den Mangoldstreifen zu einer homogenen Masse verkneten.

3

Dann die Masse im Kühlschrank für mindestens eine Stunde kühl stellen, sie wird dann noch deutlich fester. Sollte der Kloßteig nicht fest genug sein mit etwas mehr Brot oder Paniermehl nachhelfen, ist er zu fest, noch etwas mehr Milch hinzugeben.

4

Den Teig zu kleinen Knödeln formen und in siedendem Wasser ca. 10-15 Minuten ziehen lassen. Wie lang genau hängt von der Größe der Klößchen und der Größe der darin enthaltenen Brotstücke ab. Wenn sie an die Oberfläche steigen, lasse ich sie noch ca. 5 Minuten kochen, das passt dann normalerweise.

5

Zum Schluss etwas Butter und einen Schuss Olivenöl zusammen mit den Salbeiblättern und Pinienkernen in einer Pfanne erhitzen, die abgetropften Strangolapetri darin schwenken und dann sofort mit Parmesan bestreut servieren.

Notes

Die Mangoldstiele müssen nicht entsorgt werden, man kann sie z.B. braten, ähnlich wie Spargel. Nicht umsonst nennt man Mangod auch den "Spargel des armen Mannes". Für unsere Knödel sind die Mangoldstiele aber einfach zu hart. Deswegen kommen sie hier nicht zum Einsatz. Bei Blattspinat sind die Stengelchen normalerweise ziemlich dünn und weich, deswegen kann man sie dranlassen.