Browsing Tag:

Kaffee

Backen

Gedeckter Apfelkuchen wie von Mutti

Rezepte mit dem Zusatz „wie bei Oma“ oder „wie von Mutti“ gibt es im Internet ja viele, aber bei diesem Rezept kann ich mit Fug und Recht und auch mit Stolz behaupten, dass dieser Gedeckte Apfelkuchen nicht nur nach dem Rezept von meiner Mutti gebacken wurde, sondern der auf den Bildern sogar von ihr höchstpersönlich selbst. Heute haben wir bei Matt kocht also das erste Mal sozusagen einen Gaststar mit an Bord! 🙂

Womit ich auf einen Schlag gleich zwei eigentlich eherne Grundsätze meines Blogs über den Haufen geworfen habe. Denn normalerweise sind alle Rezepte auf meinem Blog auch echt von mir – von echten Klassikern wie Ragu alla Bolognese oder Boeuf Bourguignon einmal abgesehen – und alles was ihr auf den Bildern zu sehen bekommt ist natürlich auch von mir gekocht bzw. gebacken.

Gedeckter Apfelkuchen wie von Mutti – mattkocht.de

Als wir aber am letzten Wochenende wieder Mal bei meinen Eltern zu Besuch waren und das ganze Haus verführerisch nach frisch gebackenem Kuchen duftete, denn meine Mutti hatte ihre zu Weihnachten von uns geschenkte neue Kuchenform mit genau diesem Kuchen eingeweiht, da konnte ich nicht anders, als nach einer kleinen Kostprobe direkt nach dem Rezept zu fragen. Gedeckter Apfelkuchen ist mir sowieso der liebste Apfelkuchen, aber diesen hier mit einem Puderzuckerguss, dem nicht allzu mürben Mürbteig und der leckeren Apfelfüllung aus den letzten Äpfeln vom letzten Jahr, war nochmal besonders Oberlecker.

Und da ich gerade zufälligerweise den Großteil meiner Kameraausrüstung dabei hatte, wurde dann auch gleich das Haus nach passendem Geschirr und ein paar weiteren Props durchsucht und nach ein bisschen „@#$%&! Warum hab ich letztens die goldenen Kuchengabeln nicht gekauft? Jetzt könnt ich sie brauchen!!!!!11“ rumgefluche sind dann doch noch den Umständen entsprechend ganz gute Bilder bei rumgekommen. Hoffe ich zumindest. 🙂

Apfel ist nicht so euer Ding? Vielleicht ist dann der Johannisbeerkuchen mit Kokos eher was für euch. Oder wie wäre es mit Lamingtons? Bei der Herstellung eine ziemliche Schmiererei, zumindest wenn ich sie mache, aber es lohnt sich wirklich! Auch wirklich lecker ist der unglaublich cremige Badische Rahmkuchen, direkt aus der Heimat von meinem Schatzi. Aber jetzt endlich zum Wichtigsten, nämlich dem Rezept für Muttis Gedeckten Apfelkuchen:

Das Rezept

Gedeckter Apfelkuchen wie von Mutti

Print Recipe

Ingredients

  • Für den Teig
  • 300 g Mehl
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 180 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Ei
  • 1 TL Backpulver
  • Für die Füllung
  • 1 Kg Äpfel
  • 50 g brauner Zucker
  • 1 Stück Butter
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 1 TL Zimt
  • Für den Guss
  • 150 g Puderzucker
  • Saft von 1 Zitrone
  • gehobelte Mandeln zum Verzieren

Instructions

1

Für den Teig alle Zutaten miteinander zu einem glatten Teig verkneten und kalt stellen, während wir die Apfelfüllung zubereiten.

2

Die Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden.

3

Äpfel mit der Butter, dem Zucker und dem Zitronensaft in einer Pfanne karamellisieren und zum Schluss nach Belieben mit etwas Zimt würzen.

4

Eine Runde 26er Springform einfetten. Ca. 2/3 vom Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Springform damit auslegen. Dabei einen Rand hochziehen und den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen.

5

Die erkaltete Apfelmasse in die Form geben, den restlichen Teig ebenfalls rund ausrollen und als Decke auf die Masse legen. An den Rändern gut andrücken und ebenfalls mit der Gabel einige Male einstechen.

6

Backofen auf 170° Ober-/Unterhitze vorheizen und den Kuchen 50 min. backen.

7

Für den Guss den gesiebten Puderzucker mit dem Zitronensaft vermischen, sodass ein zähflüssiger Guss entsteht und dann auf dem erkalteten Kuchen verteilen. Zum Schluss den Rand noch mit etwas gehobelten Mandeln verzieren.

Notes

Wer möchte, kann die Apfelfüllung auch noch mit Rosinen verfeinern. Dazu einfach 50g Rosinen in etwas Apfelsaft einweichen und nach dem karamellisieren unter die Äpfel mischen.

Gedeckter Apfelkuchen wie von Mutti – mattkocht.de

Westfälisch

Lippischer Pickert

Als gebürtiger Lipper, den es zwar mittlerweile ins Ausland verschlagen hat, na gut, nicht wirklich Kontinente weit weg, sondern „nur“ ins Münsterland, gibt es ein Gericht aus meiner Heimat, das ich hier nicht wirklich kriege und selbst eigentlich viel zu selten mache, und das ist Lippischer Pickert.

Wer mit diesem Namen jetzt nicht wirklich viel anfangen kann, entweder weil er kein Lipper ist – es sei Euch verziehen – oder weil er bei einem Besuch im herrlichen Lipperland keinen Pickert serviert bekommen hat, dem soll dann jetzt sofort Erleuchtung zu Teil werden:

Lippischer Pickert ist ein pfannkuchenartiges Gericht, in dem, zusätzlich zu den erwarteten Zutaten, wie Mehl, Milch und Eiern, außerdem noch Kartoffeln und Hefe enthalten sind. Der Ursprung des Wortes Pickert kommt vom plattdeutschen Wort „pecken“, was so viel wie kleben bedeutet, da der Pickert Teig während der Zubereitung sehr klebrig wird.

Eigentlich war der Pickert einst ein „Arme Leute Essen“ in Lippe und den umliegenden Gegenden, in denen aufgrund des kargen, sandigen Bodens nicht besonders viel angebaut werden konnte und der einfache Bewohner auf wenige und vor allem einfache Lebensmittel zurückgreifen musste. Heute ist er wohl sowas wie DAS lippische „Nationalgericht“. Wurde er früher oft nur aus den Zutaten gemacht, die es in jedem einfachen Haushalt sowieso gab, oft zum Beispiel auch mit Buchweizenmehl anstelle von normalem Mehl, und ohne teure Lebensmittel, wie Rosinen und Zucker. Pickert mit Rosinen galt damals schon als „Neureichenpickert“, Gebacken wurde er direkt auf der heißen Platte des mit Torf oder Holz befeuerten Herds, die mit einer Speckschwarte eingerieben wurde.

Torfbefeuerte Herde sind heutzutage dann doch eher selten geworden, also tut es heute natürlich auch eine gute Pfanne, vorzugsweise aus Gusseisen. Rosinen gehören traditionell heutzutage doch in den Teig und zum Lippischen Pickert gehört neben einer guten Tasse Kaffee etwas Butter und Rübenkraut oder, auch wenn das eventuell für den einen oder anderen eigenartig klingt, ein Stück gute Lippische Leberwurst. Wer sich das nicht vorstellen kann, probiert es doch einfach mal, denn da der Pickert an sich nicht wirklich besonders süß ist, geht das sehr gut zusammen. Wer möchte, kann ihn natürlich auch mit Marmelade bestreichen oder auch ganz ohne essen.

Das Rezept

Lippischer Pickert

Print Recipe
Serves: 4

Ingredients

  • 500 g Kartoffeln
  • 500 g Mehl
  • 300 ml lauwarme Milch
  • 5 Eier Größe M
  • 1 Würfel Hefe (42 g)
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Rübenkraut
  • 50 g Rosinen
  • Öl zum Ausbacken

Instructions

1

Rübenkraut und Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und 20 min. gehen lassen.

2

In der Zwischenzeit Kartoffeln schälen und fein reiben. Je feiner, desto besser.

3

Kartoffeln, das Hefe-Milch Gemisch, Mehl und Eier zusammen mit 1 TL Salz in einer großen Schüssel zu einem dickflüssigen Teig vermischen und an einem warmen Ort ca 1,5h gehen lassen, bis sich der Teig ungefähr verdoppelt hat.

4

Ist der Teig schön gegangen, die Rosinen zugeben und alles noch einmal gut durchrühren.

5

Öl in einer Pfanne erhitzen und den Teig goldbraun zu kleinen Puffern ausbacken. Warm servieren. Traditionell dazu serviert wird Rübenkraut und/oder Lippische Leberwurst und eine Tasse Kaffee.