Rind

Deutsches Beefsteak

Ich hör Euch schon reden … „Moooment! Das ist ja gar kein echtes Steak, sondern das ist aus Hackfleisch und eingeweichtem Brötchen. Fancy Name, den Du Dir da ausgedacht hast für ne schnöde Frikadelle!“ (oder Bulette, Fleischpflanzerl oder wie man die in Eurer Region auch immer nennt).

Obwohl da natürlich gewisse Ähnlichkeiten bestehen, stimmt das dann aber doch nicht. Also … listen and repeat: Deutsches Beefsteak und Frikadelle ist nicht dasselbe! Deutsches Beefsteak wird grundsätzlich nur aus sehr magerem Rinderhack mit wenig eingeweichtem Brot zubereitet. Es ist kein Schweinefleisch darin und auch kein Ei und das Brät ist normalerweise auch feiner als bei einer Frikadelle, was das Beefsteak nicht so „bröselig“ werden lässt, wie es eine Frikadelle meistens ist.

Auch die Form ist ganz typisch, flacher und länglicher mit den für das Deutsche Beefsteak ganz typischen Einkerbungen, mit denen man die Grillspuren eines gegrillten Steaks andeutet. Ich denke, man wollte damals wohl als normale Familie mit eingeschränkten Mitteln und einfacheren Zutaten so gut es geht an das „echte Steak“ herankommen, was der wohlhabende Bürger am Sonntag auf seinem Teller hatte. Sei es wie es sei, angeschwenkte Zwiebeln gehören zum Deutschen Beefsteak traditionell immer dazu und oft auch ein Spiegelei.

Und um gleich noch mit einer weiteren Legende aufzuräumen, die man des öfteren liest: Deutsches Beefsteak ist auch keine „Erfindung“ aus DDR-Zeiten, auch wenn man das evtl. vermuten könnte. Ich erinnere da einfach nur Mal an das, was man dort als Jägerschnitzel kannte und hoffe, man sieht mir diese Wessi-Sichtweise nach. 🙂 Deutsches Beefsteak gibt es schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts und taucht schon in den Standardkochbüchern der damaligen Zeit, wie z.B. dem Praktischen Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche von Henriette Davidis auf.

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Serves: 3-4 Cooking Time: 30 min.

Ingredients

  • 500g mageres Rinderhack
  • 1/2 altes Brötchen oder 2 Scheiben altes Toastbrot (bei Sandwichtoast reicht auch 1 Scheibe)
  • 50ml Milch
  • 2EL Öl
  • 3 Zwiebeln
  • 1/2 Bund Petersilie
  • Salz, Pfeffer

Instructions

1

Das Brötchen in kleine Stücke reißen (oder wenn es schon recht hart ist, kann man es auch direkt zu Paniermehl reiben) und einige Minuten in der Milch einweichen.

2

In der Zwischenzeit die Petersilie hacken und der Brötchenmasse hinzufügen.

3

Das Rinderhack hinzugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und einige Minuten kneten, damit sich die Masse gut verbindet.

4

Aus der Masse etwa fingerdicke und handtellergroße Beefsteaks formen. Mit einem dünnen Kochlöffelstiel oder einem Messerrücken in regelmäßigen Abständen Kerben eindrücken. Das sorgt hinterher für das charakteristische Grillmuster. Wer sein Beefsteak auf dem Grill oder in einer Grillpfanne macht, kann sich das auch sparen und stattdessen ein "echtes" Grillmuster machen.

5

Beefsteaks in der Pfanne braten. Während sie auf der ersten Seite anbraten, die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden und mit in die Pfanne geben und die Beefsteaks auch noch von der anderen Seite braten, bis sie gut durch sind.

6

Mit den Zwiebeln und etwas Petersilie auf einem Teller garnieren. Wer möchte, kann auch noch ein Spiegelei braten und auf das Beefsteak legen.

Notes

Ich mache mein Hackfleisch im Normalfall selbst und wolfe das Rinderhack in diesem Fall zwei Mal, damit es feiner wird. Da das Brät kein Ei und nur sehr wenig Semmelbrösel enthält, ist es besser, es einige Minuten länger zu vermengen, als man das bei Frikadellen tun würde, damit eine gute Bindung entsteht und das Beefsteak nicht beim Braten auseinanderfällt. Das vermengen kann man auch gut in der Küchenmaschine mit dem Knethaken machen.

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