Das momentane Gartenjahr weckt ja nicht gerade Begeisterung, zumindest in unserem Kleingarten nicht. Das, zumindest verglichen zu den letzten paar Jahren, viel zu feuchte Wetter und der ständige Regen hat uns eine Schneckenplage beinahe biblischen Ausmaßes beschert, die meisten Tomatenpflanzen hat die Kraut- und Braunfäule noch vor der ersten Ernte erwischt und wie jedes Jahr haben uns die Vögel so gut wie gar keine Kirschen übrig gelassen. Was uns aber auch dieses Jahr nicht enttäuscht hat, war unsere Beerenernte. Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und vor allem Himbeeren bis zum Abwinken. Kaum zu glauben, was so ein schmaler Streifen Beerensträucher an Ernte abwerfen kann!
Leider halten sich Himbeeren ja nicht wirklich besonders lang, weder reif am Strauch, noch gepflückt, also gilt es sie so schnell wie möglich zu verarbeiten. Ich bin ja begeisterter Nutzer von einer dieser Food-Waste Apps, das ist eigentlich mal einen eigenen Blogeintrag wert, und als ich in meiner Brot Tüte heute diesen wunderbar saftige Rosinenstuten drin hatte, da war der Plan schnell gefasst, aus den Himbeeren eine leckere Marmelade zu zaubern. Gesagt, getan und da ist sie nun. Etwas verfeinert noch mit Nektarine, Zitronensaft für etwas Säure und ein ganz klein wenig Himbeergeist für etwas Pep. Und dann gleich mit etwas Quark drunter, noch leicht warm, verspeist. Mhhh, lecker!
P.S. Wusstet Ihr, dass diese unglaublich leckere Marmelade eigentlich gar nicht Marmelade genannt werden darf? Zumindest nicht, wenn man sie gewerblich herstellt bzw. verkauft. Schuld daran ist mal wieder die EU mit einer ihrer berühmt-berüchtigten Vorschriften, dieses Mal in Form der EU-Konfitürenverordnung. Diese schreibt nämlich vor, dass man nur Marmelade nennen darf, was mindestens 20% Zitrusfrüchte enthält. Alles andere ist dann Konfitüre, Fruchtaufstich o.Ä. Aber wir sind hier ja privat unterwegs, ich kann also Marmelade nennen, was ich will. Auch wenn Beerenfrüchte drin sind. 🙂
P.P.S. Früher hat man geraten, die Gläser zum Auskühlen auf den Kopf zu stellen, damit auch der Deckel von innen durch die heiße Marmelade steriler wird und die Marmelade nicht schimmelt. Das findet man deswegen auch heute noch in vielen Rezepten. Diese Vorgehensweise wird aber heute eher nicht mehr empfohlen, da die modernen Deckel von Marmeladengläsern heutzutage meist von innen mit einer Gummierung beschichtet sind und dann Weichmacher austreten könnten. Wenn man die Gläser mitsamt Deckel vorher in kochendem Wasser sterilisiert und beim Einfüllen möglichst sauber arbeitet, dann sollte das ausreichen und die Marmelade hält sich auch so genauso lang.
Das Rezept
Himbeer-Nektarinen Marmelade
Print RecipeIngredients
- 500g Himbeeren
- 500g Nektarinen
- 500g Gelierzucker (2:1)
- Saft von 1/2 Zitrone
- 4cl Himbeergeist
Instructions
Nektarine waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Himbeeren verlesen und ebenfalls vorsichtig waschen.
Das Obst in einen Topf geben und mit den restlichen Zutaten vermengen und einige Minuten stehen lassen, damit das Obst etwas Saft zieht.
Bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren einmal aufkochen und noch 4-5 Minuten sprudelnd weiterkochen. Dabei immer weiter umrühren, denn durch den hohen Zuckeranteil brennt die Masse sonst sehr leicht an.
Zum Schluss wird die Masse noch heiß in in heißem Wasser ausgekochte Gläser gefüllt, die man dann sofort verschließt. Das macht die eingekochte Marmelade dann kühl und dunkel gelagert viele Wochen haltbar.
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