Die indische Küche ist unglaublich vielfältig und abwechslungsreich, schon alleine wegen der unglaublichen Größe des Landes und der vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Religionen, mit ihren jeweils ganz eigenen Essensvorschriften und -gewohnheiten, aus denen das heutige Indien besteht. Hinzu kommen dann noch Einflüsse von Außen, wie arabische Händler die vor Hunderten von Jahren ihre Küche mitbrachten, die Kolonialzeit der Engländer und am Ende hat man eine wirkliche spannende und breit gefächerte Küche.
Bei mir ist davon aber bisher irgendwie nicht so ganz viel angekommen. Meine indischen Kochversuche beschränkten sich vor allem auf das gelegentliche milde ,weil scharf eigentlich nicht so mein Ding ist, Curry und vor allem Butter Chicken. Als mir dann aber vor einigen Tagen in meinem Instagram Feed ein Bild von Chicken Biryani aufgetaucht ist, das so unglaublich lecker aussah, die vielen unterschiedlichen Farben, dem fluffigen Reis und saftigen Hähnchenteilen, musste ich das mehr oder weniger sofort nachkochen.
Gesagt getan, aber wie immer, wenn ich ein neues Gericht koche, kommt erstmal ein ziemlich ausgedehnte Recherche, Hintergrundinformationen besorgen, eine Menge verschiedene Rezepte studieren, wenn möglich von Köchen aus dem Heimatland des Gerichts, eventuell ein paar Videos über die Zubereitung schauen und mehr. Dabei ist mir schnell aufgefallen, dass beim Chicken Biryani wirklich viele Wege nach Rom führen, bzw. in meinem Fall nach Hyderabad. 🙂
Hyderabadi Biryani, kommt aus Hyderabad im nördlichen Teil Südindiens (hat also nichts, wie ich zuerst dachte mit der pakistanischen Stadt Hyderabad zu tun) und unterscheidet sich von anderen Biryani dadurch, dass Fleisch und Reis geschichtet und nicht vermengt zubereitet werden. Um das ganze ein bisschen einfacher zu machen, habe ich mich dann für die kachchi biryani Variante entschieden, also mit rohem und nicht mit vorgebratenen Fleisch (das würde man dann pakki biryani nennen) und das garen findet im Backofen statt und nicht auf dem Herd. Das finde ich einfacher, da man nicht mit unterschiedlichen Temperaturen alle paar Minuten rumhantieren muss.
Ich muss zugeben, es hat mich insgesamt drei Versuche gekostet, bis ich mit dem Rezept wirklich zufrieden war und man doch ein paar mehr Kräuter und Gewürze als bei vielen anderen Gerichten auf meinem Blog, aber der Aufwand ist es wirklich wert. Außerdem ist es wirklich so, wie Nagi von Recipetineats in ihrem Biryani Rezept gesagt hat: „Selbst ein nicht so perfektes Biryani ist immer noch lecker und besser als gar kein Biryani!“. Also, und das gilt auch für alle anderen Rezepte, wenn etwas nicht sofort im ersten Anlauf gelingt, einfach nochmal probieren. Manchmal ist es nämlich doch die Übung, die den Meister macht! 😉
Hyderabadi Biryani - Indisches Hähnchen Biryani
Print RecipeIngredients
- 400g Hühnerfleisch (am besten vom Hühnerschenkel)
- 2 große Zwiebeln, in schmale Streifen geschnitten
- 1/2 Bund Minze
- 1 Bund Koriander
- 50 g Ghee/geklärte Butter
- 1/4 TL Safranfäden
- 3 EL Milch
- FÜR DIE MARINADE:
- 1 TL Garam Masala
- ½ TL Chili Pulver
- ½ TL Kurkuma
- 1 kleiner Becher Joghurt (150 g)
- 1 EL Knoblauchpaste
- 1 EL Ingwerpaste oder frisch geriebenen Ingwer
- Saft von 1/2 Limette
- Salz nach Geschmack
- FÜR DEN REIS:
- 300 g Basmatireis
- 1 EL Salz
- 4 Nelken
- 2 getr. Lorbeerblätter
- 1 Sternanis
- 4 Kapseln Grüner Kardamom
- 1/2 Zimtstange
Instructions
Zutaten für die Marinade gut mit dem Hühnerfleisch vermischen und einige Stunden, am besten sogar über Nacht im Kühlschrank marinieren.
Den Basmatireis mehrmals so lange mit Wasser spülen, bis das Wasser klar ist. Dann den Reis noch einmal unter Wasser setzen und 30 Minuten lang quellen lassen.
Wasser in einem großen Topf aufsetzen, als Faustregel gilt doppelt so viel Wasser wie Reis, das Salz und die Gewürze für den Reis hinzufügen und zum Kochen bringen. Den Reis hinzufügen und alles 5 Minuten kochen und dann abseihen. Der Reis ist dann erst halb gekocht, was verhindert, dass er später matschig wird und auch noch ziemlich salzig. Das gibt sich aber im weiteren Kochverlauf. Wer sich die Mühe sparen will, die Gewürze später einzeln aus dem Reis rauszusuchen, gibt sie zum Kochen in einen kleinen Gewürzbeutel, ein Tee-Ei eignet sich dafür auch.
Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelstreifen darin goldbraun anbraten. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden, sie schmecken sonst schnell bitter Milch und Safran in einem kleinen Topf verrühren und einmal aufkochen.
In einem weiteren Topf das Hühnerfleisch zusammen mit der Joghurtmarinade als unterste Schicht einfüllen. Mit der Hälfte der gebratenen Zwiebeln, der grob gehackten Minze und der Hälfte des gehackten Koriander bestreuen.
Im nächsten Schritt alles mit dem halbgekochten Reis bedecken, den Reis leicht andrücken und mit dem restlichen gehackten Koriander, dem Rest der gebratenen Zwiebeln bestreuen. Zum Schluss mit der Safranmilch beträufeln.
Wichtig ist, dass der Topf einen Deckel hat, der möglichst dicht schließt, damit der Inhalt durch den jetzt beim Erhitzen entstehenden Dampf gegart wird. Backofen auf 200° Grad vorheizen und den geschlossenen Topf 35-40 Minuten garen. Sollte das Fleisch noch nicht vollständig gar sein, noch ein paar Minuten länger garen lassen.
Direkt aus dem Ofen servieren. Entweder den ganzen Topf auf den Tisch und jeder nimmt sich oder auf Tellern mit etwas Minz-Joghurt anrichten.
3 Comments
Mattar Paneer - Indisches Erbsen Curry - Matt kocht!
1. April 2021 at 17:57[…] Blog, das wird sich aber sicher bald ändern. Probiert solange doch einfach mal das Rezept für Hyderabadi Biryani. Oder, wenn Ihr lieber bei vegetarisch bleiben mögt, empfehle ich Euch das Kochbananen Curry mit […]
osmanthus wine
19. Mai 2022 at 20:46Very nice Hyderabadi Biryani, will cooke this weekend!
Chicken Jalfrezi mit Gurken Raita - Matt kocht!
7. Januar 2023 at 15:13[…] ich eigentlich eher die relativ milden Gerichte wie ein Butter Chicken oder auch mal ein leckeres Biryani und die eher schärferen Sachen, wie ein Vindaloo oder auch ein Madras Curry kommen mir […]