Rind/ Westfälisch

Pfefferpotthast

Ich wäre wohl kein echter Westfale, wenn ich nicht auch Rezepte für einige typisch westfälische Gerichte in meinem Blog präsentieren würde. Den Anfang macht dabei der Pfefferpotthast, ein Schmorgericht aus Rindfleisch und so etwas wie unsere Version des Gulasch, nur halt ohne Paprika, sondern, wie der Name schon vermuten lässt, mit viel Pfeffer. Weitere leckere westfälische Gerichte, wie Lippischer Pickert, Töttchen, Blindhuhn, Potthucke und vieles mehr, werden irgendwann einmal folgen. Geboren in Lippe, zum Studium nach Münster gegangen und dort dann hängengeblieben, das Ruhrgebiet und Sauerland nicht weit, da kommen schon eine ganze Menge regionale Gerichte zusammen, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind und die ich wirklich mag.

Aber jetzt zurück zum Pfefferpotthast: Das Gericht ist ein wirklicher Klassiker, urkundlich erwähnt das erste Mal 1378 in einem Bericht über die Dortmunder Patrizierin Agnes von der Vierbecke. Eine ganz interessante Anekdote der Dortmunder Stadtgeschichte übrigens, ein klein bisschen mehr dazu findet man z.B. auf Wikipedia.

Pfefferpotthast ist kein wirklich kompliziertes Gericht, wie alle Schmorgerichte hat es halt eine extrem lange Kochzeit, die es aber nun einmal braucht, bis das Fleisch nicht mehr zäh ist und mehr oder weniger von alleine zerfällt und erst dann ist der Potthast wirklich gut. Man nimmt für Pfefferpotthast normalerweise Rindfleisch, dass man mit der gleichen Menge Zwiebeln kräftig anbrät und dann mit Lorbeer und Nelken so lange schmort, bis es zerfällt. Die einzige Besonderheit ist, dass man zum Schluss traditionell mit Semmelbröseln anstelle von Mehl bindet.

Gegessen wird Pfefferpotthast dann mit Salzkartoffeln und im Sommer kommt ein schöner leichter Salat dazu, im Winter eher Rote Beete. Und eine Gewürzgurke oder zwei dürfen traditionell auch nicht fehlen.

Pfefferpotthast

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Serves: 4 Cooking Time: 2,5h

Ingredients

  • 750g Zwiebeln
  • 750g Rindfleisch
  • 4 Gewürzgurken
  • 30g Schweineschmalz
  • Salz, Pfeffer
  • 750ml Rinderbrühe
  • 3 Gewürznelken
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Pfefferkörner
  • 2EL Paniermehl
  • 1/2 TL Zucker
  • etwas Zitronensaft
  • Petersilie zum Garnieren

Instructions

1

Das Fleisch, sowie die Zwiebeln in gulaschgroße Würfel schneiden. Zwei der Gewürzgurken fein würfeln.

2

Schweineschmalz in einem großen Topf oder Bräter zerlassen und das Fleisch und die Zwiebeln darin portionsweise anbraten. Dabei darauf achten, dass die Hitze nicht zu niedrig ist oder das man zu viel Fleisch auf einmal in den Topf gibt, sonst bräunt das Fleisch nicht schön, sondern wird eher nur gekocht. Mit Pfeffer und Salz würzen.

3

Nun die Brühe und die gewürfelten Gurken, sowie die restlichen Gewürze in einem Gewürzsäckchen hinzufügen. Wer keines hat, nimmt einfach ein Tee-Ei oder ähnliches, denn sonst wird es hinterher eine ziemliche Sucherei, sie wieder herauszufischen. Lässt man sie drin und man beißt später beim Essen direkt auf ein Pfefferkorn oder eine Nelke, ist das nicht wirklich lecker.

4

Alles ca. 2 Stunden bei geringer bis mittlerer Hitze köcheln lassen. Das Fleisch muss am Ende so zart sein, dass man es mit einer Gabel ganz leicht zerfasern kann. Je nach Fleisch kann das durchaus sogar länger dauern, die investierte Zeit lohnt sich aber.

5

Zum Schluss mit Semmelbröseln abbinden und mit einer Gewürzgurke und Petersilie garniert servieren. Dazu gibt es traditionell Selzkartoffel und einen schönen Salat oder in der kalten Jahreszeit auch Rote Beete.

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1 Comment

  • Reply
    Chicken Stew - Hähnchen Schmortopf - Matt kocht!
    28. März 2020 at 21:23

    […] Pfefferpotthast […]

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