Mangold ist so ein klein bisschen ein altmodisches Gemüse, aus der, wie ich es immer scherzhaft nenne, „Aus unser Omma Garten frisch auf den Tisch“ Kategorie. War der Mangold noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts eine der beliebtesten Gemüsesorten überhaupt und von deutschen Tellern damit kaum wegzudenken, wurde er in der darauf folgenden Zeit Stück für Stück vor allem vom Spinat verdrängt. Das ändert sich so langsam Gott Sei Dank wieder. Der Anbau von historischen Gemüsesorten liegt momentan voll im Trend und man findet Mangold zumindest in Supermärkten mit gut bestückter Gemüseabteilung durchaus wieder zum Kauf.
Wer einmal schlecht zubereiteten Mangold serviert bekommen hat, der weiß auch sofort, warum sich der Spinat am Ende durchgesetzt hat, denn Mangold hat einen deutlich intensiveren Geschmack und kann leicht ein wenig muffig schmecken. Da er außerdem sehr wuchsstark ist und ziemlich groß werden kann, sind auch die Blätter oft deutlich kräftiger als Spinat, was man bei der Zubereitung berücksichtigen sollte. Richtig zubereitet, schmeckt Mangold aber hervorragend. Die Blätter schmecken etwas würziger und kräftiger als Spinat, mit einem leicht erdigen Geschmack und die Stiele ähneln geschmacklich etwas dem Spargel, was dem Mangold deswegen früher den verächtlichen Spitznamen „Spargel des armen Mannes“ einbrachte. Am häufigsten findet man beim Gemüsehändler wohl Mangold mit weißem Stiel, es gibt ihn aber in den unterschiedlichsten Farben, von gelb über rot bis hin zu violett. Man kann mit Mangold also wirklich toll ein klein wenig Farbe auf den Teller bringen.
Bei diesem Rezept kommen vor allem die Blätter des Mangold zum Einsatz und Stiele nur, wenn sie relativ dünn sind. Das liegt nicht daran, dass die Stiele ungenießbar wären. Ganz im Gegenteil schmecken sie sogar recht gut und in vielen Mangold-Gerichten wird beides verwendet, aber bei diesem Rezept klappt das aber nicht wirklich. Bis die Stiele im Backofen gar wären, wären die zarten Blätter schon verbrannt oder zumindest getrocknet.
Möchtet Ihr trotzdem auf die Stiele nicht verzichten, dann schneidet sie in sehr dünne Scheiben und gebt sie mit dazu. Sie werden allerdings dann etwas Biss behalten. Oder ihr macht euch die Stiele getrennt später. Die einfachste Zubereitung nur für Mangold Stiele ist, sie wie Spargel einfach in etwas Salzwasser zu kochen. Geschält werden brauchen sie dabei auch nur, wenn die Stiele sehr groß bzw. faserig sind.
Das Rezept
Überbackener Mangold mit Feta und Tomaten
Print RecipeIngredients
- 1 kg Mangold
- 250 g Cherrytomaten
- 100g Schafskäse
- 2 Stiele Thymian
- Für das Dressing:
- 3EL Olivenöl
- Saft von ½ Zitrone
- 1TL Honig
- Salz. Pfeffer
- Pfeffer
Instructions
Mangold waschen und putzen. Die dicken weißen Stiele abschneiden, denn sie werden bei diesem Gericht nicht benötigt. Man kann sie aber durchaus separat z.B. wie Spargel zubereiten.
Die Mangoldblätter in einem großen Topf gesalzenen Wasser für etwa 2 Minuten blanchieren und in Eiswasser abschrecken.
Dann den Mangold abtropfen und in eine ofenfesten Form legen.
Tomaten waschen und halbieren, Schafskäse in große Würfel schneiden oder einfach mit der Hand in Stücke brechen und mit 1EL Olivenöl, Salz, Pfeffer und dem vom Stiel abgezupften Thymian vermischen und alles auf dem Mangold verteilen.
Im Backofen bei 160° Umluft für 10-12 Minuten backen. Ist der Käse dann noch nicht leicht gebräunt, kurz den Grill zuschalten bzw. auf Oberhitze wechseln, bis der Käse anfängt sich etwas zu bräunen. Dabei aber aufpassen, dass die dünnen Mangoldblätter nicht anfangen zu verbrennen bzw. auszutrocknen.
Das restliche Olivenöl, Zitronensaft, Honig und etwas Salz und Pfeffer verrühren und über den Mangold träufeln, sobald er aus dem Ofen kommt, und sofort servieren.
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