Generell mag ich ja sowohl die indische, wie auch die englische Küche sehr. Deswegen ist Chicken Jalfrezi für mich sowas wie ein Homerun, oder eher ein Boundary, um einen eher typisch englischen Sportbegriff aus dem Cricket zu verwenden, anstelle mich beim amerikanischen Baseball zu bedienen.
Dabei mag ich eigentlich eher die relativ milden Gerichte wie ein Butter Chicken oder auch mal ein leckeres Biryani und die eher schärferen Sachen, wie ein Vindaloo oder auch ein Madras Curry kommen mir normalerweise nicht ins Haus bzw. an den Gaumen. Für Chicken Jalfrezi mache ich da aber so ein klein bisschen eine Ausnahme, weil es zwar eine gewisse Schärfe besitzt, die aber dann doch nicht so stark ist, dass ich am Ende außer „scharf“ gar nichts mehr schmecke. Und wenn es mir am Ende dann doch einmal zu viel wird, greife ich beherzt zu einem Löffel der leckeren Gurken Raita, die hervorragend geeignet ist, um die Schärfe wieder zu neutralisieren.
Was ist Chicken Jalfrezi?
Chicken Jalfrezi ist ein Curry auf Tomatenbasis, das mit Huhn, Paprika und Zwiebeln zubereitet wird.
Im Gegensatz zu den meisten traditionellen Currys werden die Zutaten für das Jalfrezi schnell unter rühren gebraten, anstelle sie wie bei den meisten anderen Currys über einen längeren Zeitraum zu schmoren oder zu dünsten. Chicken Jalfrezi besitzt deswegen eine dicke, halbtrockene Konsistenz und hat normalerweise viel weniger Soße als ein klassisches Hühnercurry. Der Paprika im Jalfrezi hat außerdem auch noch deutlich mehr Biss als das Gemüse in anderen Currys.
Woher stammt Chicken Jalfrezi?
Chicken Jalfrezi hat, zumindest verglichen mit vielen anderen indischen Gerichten, keine besonders lange Tradition in Indien. Das Rezept stammt aus der britischen Raj-Ära und wurde von den Köchen der damaligen Raj Herrscher entwickelt, um übergebliebene Braten- und Fleischreste mit der von Chinesen eingeführten Kochtechnik des scharfen Anbratens unter konstantem Rühren (stir fry) weiter zu verwerten.
Denkt man hierzulande bei indischem Essen wohl zuerst an Gerichte wie Chicken Tikka Masala, Butter Chicken oder auch Tandoori Chicken, ist Chicken Jalfrezi aufgrund seiner Kolonialgeschichte im Vereinigten Königreich deswegen auch viel bekannter und beliebter als hier bei uns.
Welche Beilagen passen zu Chicken Jalfrezi?
Dazu passt eigentlich die gesamte Palette an Beilagen, die man gerne zu indischen Currys reicht. Reis darf meiner Meinung nach auf keinen Fall fehlen, wer es etwas aufwändiger mag, dem empfehle ich indischen Biryani Reis zu machen. Dann natürlich fluffiges Naan Brot, um auch noch den letzten Rest Soße aus der Schüssel zu kriegen. Das gibt es heute zwar auch schon in normalen Supermärkten bei uns zu kaufen, aber lässt sich auch wirklich fix und unkompliziert selbst in der Pfanne machen. Nicht so ganz mein Favorit und ein klein wenig aufwändiger als Naan, weil sie frittiert werden müssen, sind Papadams. Gut passen tun sie zu Currys aber natürlich trotzdem.
Und jetzt kommen wir endlich zum Rezept für Chicken Jalfrezi. Danke an alle, die bis hierher durchgehalten (oder auch den Direkt zum Rezept Button verwendet) haben. 🙂
Das Rezept
Chicken Jalfrezi mit Gurken Raita
Print RecipeIngredients
- Für das Chicken Jalfrezi
- 400 g Hühnerfleisch
- 2 rote Zwiebeln
- 3 Paprika (je 1 rot, gelb und grün)
- 2 Tomaten
- 3 Knoblauchzehen
- 1 grüne Chilischote
- 2 EL Ghee (alternativ ein neutrales Öl, wie Raps oder Sonnenblumenöl)
- 1 EL Tomatenmark
- 100 ml Wasser
- 1 TL Paprika rosenscharf
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Garam Masala
- Salz
- etwas frischen Koriander zum Garnieren
- Für das Gurken Raita:
- 200 g Naturjoghurt
- 1/2 Salatgurke
- 1/2 rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1/4 Bund Koriander
- 1/4 Bund glatte Petersilie
- Saft von 1/2 Zitrone
- 1 TL Kreuzkümmel
- Salz, Pfeffer
Instructions
Hühnerfleisch in grobe Würfel schneiden, Paprika und Tomaten würfeln, Zwiebeln und Knoblauchzehe schälen und fein hacken, Chilischote entkernen und ebenfalls fein hacken.
Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Dann den Knoblauch und Chili hinzugeben und eine Minute weiterdünsten.
Als nächstes die gewürfelten Paprika hinzugeben und anbraten, bis sie anfangen, weich zu werden. Sie dürfen aber noch ein wenig Biss haben.
Dann die Gewürze hinzugeben und anrösten, bis sie einen intensiven Duft verströmen. Die Hitze dabei ein wenig zurücknehmen, damit die Gewürze nicht verbrennen, denn sie werden sonst sehr schnell bitter.
Nun das Tomatenmark hinzugeben und noch ca. eine Minute weiterbraten, dann die gehackten Tomaten und das Wasser hinzugeben und alles einmal aufkochen.
Als letztes das Hühnerfleisch hinzugeben und alles bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist. Das sollte je nach Größe der Fleischwürfel so 8-10 Minuten dauern.
Während das Jalfrezi kocht, kann man die Zeit nutzen und für das Gurken Raita Gurke und Zwiebeln schälen und fein würfeln. Dann alles mit Joghurt, Zitronensaft und Gewürzen vermischen und zum Schluss die gehackten Kräuter unterrühren.
Ist das Fleisch gar, alles noch mit Salz abschmecken und direkt vor dem Servieren mit frischem Koriander garnieren.
Notes
Chicken Jalfrezi ist eigentlich ein relativ trockenes Curry. Möchtet Ihr trotzdem mehr Soße, dann etwas mehr Wasser oder auch passierte Tomaten hinzufügen. Als Beilage passt wie oben schon gesagt am besten Reis oder auch Naan oder Papadums.